Elternschaft ist eine der lohnendsten und zugleich herausforderndsten Rollen, die man übernehmen kann. Zu den vielen Herausforderungen, denen Eltern gegenüberstehen, gehört auch der Umgang mit einem verwöhnten Kind.
Ein Kind zu verwöhnen geschieht oft unbeabsichtigt, aus Liebe und dem Wunsch, ihm das Beste zu bieten. Wenn Kinder jedoch ständig eine Sonderbehandlung erwarten, keine Dankbarkeit zeigen oder Wutanfälle bekommen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, ist es an der Zeit, die Erziehungsstrategien zu überdenken.
Wenn Sie sich fragen, wie Sie verhindern können, dass Ihr Kind verwöhnt wird, beschreibt dieser Beitrag wirksame Schritte, die Sie unternehmen können, um Verantwortung, Dankbarkeit und Selbstdisziplin bei Ihrem Kind zu fördern.
1. Verstehen Sie, was „verwöhnt“ bedeutet
Um das Problem anzugehen, definieren Sie es zunächst. Ein verwöhntes Kind zeigt häufig:
- Erwartet sofortige Befriedigung.
- Hat Probleme mit Grenzen oder Disziplin.
- Ist nicht dankbar für das, was es hat.
- Zeigt ein Anspruchsdenken.
Wenn Sie diese Eigenschaften verstehen, können Sie Muster und Verhaltensweisen erkennen, die angepasst werden müssen.
2. Bewerten Sie Ihren Erziehungsstil
Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Kinder. Denken Sie über Ihren Erziehungsansatz nach:
- Geben Sie Wutanfällen nach, um Konflikten aus dem Weg zu gehen?
- Verwöhnen Sie Ihre Kinder zu sehr mit materiellen Dingen?
- Beschützen Sie sie vor allen Härten oder Verpflichtungen?
Zu nachgiebig oder nachgiebig zu sein, kann zu Anspruchsdenken führen. Ein ausgewogener Erziehungsstil – einer, der Wärme mit Struktur verbindet – eignet sich am besten für die Erziehung ausgeglichener Kinder.
3. Setzen Sie klare Grenzen
Grenzen sind für eine gesunde Entwicklung unerlässlich. Verwöhnte Kinder überschreiten oft Grenzen, weil sie gelernt haben, dass Grenzen flexibel sind. So ändern Sie das:
- Definieren Sie Regeln: Kommunizieren Sie Erwartungen klar. Zum Beispiel: „Wir unterbrechen niemanden, wenn jemand anderes spricht.“
- Seien Sie konsequent: Halten Sie sich jedes Mal an Regeln. Wenn Schlafenszeit um 20:00 Uhr ist, setzen Sie diese konsequent durch.
- Erklären Sie, warum: Helfen Sie Ihrem Kind, die Bedeutung von Regeln zu verstehen. Zum Beispiel sorgen Schlafenszeitregeln dafür, dass es genug Ruhe bekommt, um zu wachsen und zu lernen.
4. Geben Sie Wutanfällen nicht nach
Wutanfälle sind für Kinder eine häufige Art, ihren Frust auszudrücken oder Grenzen auszutesten. Es kann zwar verlockend sein, nachzugeben, um öffentliche Peinlichkeiten oder Konflikte zu vermeiden, aber dies verstärkt schlechtes Verhalten. Stattdessen:
- Bleiben Sie ruhig: Emotionale Reaktionen können die Situation eskalieren lassen.
- Ignorieren Sie den Wutanfall: Sobald sie sehen, dass es nicht funktioniert, werden sie aufhören.
- Loben Sie positives Verhalten: Belohnen Sie ruhiges, höfliches Verhalten, um es zu verstärken.
5. Bringen Sie Dankbarkeit bei
Dankbarkeit ist ein wirksames Gegenmittel gegen Anspruchsdenken. So fördern Sie Dankbarkeit:
- Seien Sie ein Vorbild für Dankbarkeit: Sagen Sie oft „Danke“, auch für kleine freundliche Gesten.
- Ermutigen Sie zum Zurückgeben: Spenden Sie Spielzeug oder engagieren Sie sich gemeinsam ehrenamtlich für eine lokale Wohltätigkeitsorganisation.
- Üben Sie sich täglich in Dankbarkeit: Bitten Sie Ihr Kind beim Abendessen oder vor dem Schlafengehen, etwas zu nennen, wofür es an diesem Tag dankbar ist.
Mit der Zeit können diese Übungen Kindern helfen, zu schätzen, was sie haben, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was ihnen fehlt.
6. Materiellen Luxus einschränken
Viele Eltern setzen Liebe mit dem Schenken gleich, aber materieller Überfluss kann zu Anspruchsdenken führen. So finden Sie ein Gleichgewicht:
- Grenzen setzen: Vermeiden Sie es, jedes Spielzeug oder Gerät zu kaufen, das Ihr Kind sich wünscht.
- Konzentrieren Sie sich auf Erlebnisse: Schaffen Sie statt materieller Geschenke Erinnerungen durch Familienausflüge, Spieleabende oder Urlaube.
- Bringen Sie Ihrem Kind den Wert des Geldes bei: Lassen Sie Ihr Kind für das sparen, was es möchte. Wenn es sich Mühe gibt, wird es den Gegenstand mehr zu schätzen wissen.
7. Verantwortung lehren
Verantwortung stärkt den Charakter und die Selbstdisziplin, Eigenschaften, die Anspruchsdenken entgegenwirken. Beginnen Sie damit, Ihrem Kind altersgerechte Aufgaben zuzuweisen, wie zum Beispiel:
- Das Zimmer aufräumen.
- Den Esstisch decken.
- Haustiere füttern.
Aufgaben mit Lob (nicht mit Geld) zu belohnen, verstärkt die intrinsische Motivation, anstatt mit externen Belohnungen.
8. Empathie fördern
Empathie hilft Kindern, die Gefühle anderer zu verstehen und reduziert Egozentrik. Sie können Empathie fördern, indem Sie:
- Perspektivenwechsel fördern: Stellen Sie Fragen wie: „Was hat Ihr Freund wohl gefühlt, als Sie das gesagt haben?“
- Bücher über Freundlichkeit lesen: Geschichten über Teilen und Fürsorge vermitteln wertvolle Lektionen.
- Freundlichkeit üben: Lassen Sie sie Dankesbriefe schreiben oder Nachbarn helfen.
9. Übermäßiges Loben vermeiden
Obwohl Ermutigung wichtig ist, kann übermäßiges oder unverdientes Lob ein Anspruchsdenken fördern.
- Loben Sie Anstrengungen, nicht Ergebnisse: Konzentrieren Sie sich auf harte Arbeit und Verbesserung, z. B.: „Ich bin stolz darauf, wie viel Zeit Sie mit Üben verbracht haben.“
- Seien Sie konkret: Anstatt zu sagen: „Du bist der Beste“, sagen Sie: „Ich finde es toll, wie kreativ du dieses Bild gemalt hast.“
Dieser Ansatz stärkt das Selbstvertrauen, ohne das Ego aufzublasen.
10. Sagen Sie manchmal „Nein“
„Nein“ zu sagen ist wichtig, um Belohnungsaufschub und Grenzen zu lehren. Wenn Ihr Kind etwas Unnötiges oder Unangemessenes verlangt, zögern Sie nicht, die Bitte abzulehnen.
- Seien Sie bestimmt, aber freundlich: „Ich weiß, dass du dieses Spielzeug möchtest, aber wir kaufen es heute nicht.“
- Bieten Sie Alternativen an: Schlagen Sie vor, dass sie es auf ihre Geburtstagswunschliste setzen oder selbst dafür sparen.
Gelegentlich „Nein“ zu hören, bereitet Kinder auf die unvermeidlichen Enttäuschungen des Lebens vor.
11. Ermutigen Sie sie zur Problemlösung
Verwöhnte Kinder verlassen sich oft darauf, dass ihre Eltern ihre Probleme lösen. Bringen Sie Ihr Kind stattdessen dazu, kritisch und unabhängig zu denken, indem Sie:
- Offene Fragen stellen: „Was denkst du, sollten wir dagegen tun?“
- Lassen Sie sie mit natürlichen Konsequenzen konfrontiert werden: Wenn sie ihre Hausaufgaben vergessen, lassen Sie sie es ihrem Lehrer erklären.
- Ermutigen Sie sie zur Ausdauer: Loben Sie ihre Bemühungen, Herausforderungen anzugehen, anstatt einzugreifen, um alles zu reparieren.
12. Seien Sie geduldig und beharrlich
Das Abgewöhnen verwöhnten Verhaltens braucht Zeit. Bleiben Sie Ihren Regeln und Ihrer Herangehensweise treu, auch wenn sich der Fortschritt langsam anfühlt. Feiern Sie kleine Erfolge und denken Sie daran, dass Veränderung ein schrittweiser Prozess ist.
13. Finden Sie einen gemeinsamen Nenner
Wenn Sie gemeinsam Eltern sind, stellen Sie sicher, dass beide Eltern sich über Regeln und Konsequenzen einig sind. Gemischte Signale können Ihr Kind verwirren und Ihre Bemühungen untergraben.
14. Suchen Sie bei Bedarf professionelle Hilfe
Wenn sich das Verhalten Ihres Kindes trotz Ihrer besten Bemühungen nicht verbessert, sollten Sie einen Kinderpsychologen oder Familienberater konsultieren. Diese können helfen, tiefere Probleme zu identifizieren und maßgeschneiderte Strategien für Ihre Familie anzubieten.
Abschließende Gedanken
Ein Kind großzuziehen, das nicht verwöhnt ist, erfordert Anstrengung, Geduld und Konsequenz. Indem Sie Grenzen setzen, Dankbarkeit fördern und Verantwortung lehren, geben Sie Ihrem Kind die Werkzeuge, die es braucht, um zu einem freundlichen, einfühlsamen und eigenständigen Erwachsenen heranzuwachsen.
Denken Sie daran, das Ziel ist nicht, ihnen etwas vorzuenthalten, sondern sie auf ein Leben vorzubereiten, in dem sie ihre Segnungen wertschätzen und Herausforderungen mit Würde meistern können.
Elternschaft ist eine Reise, und es ist nie zu spät, den Kurs zu korrigieren. Fangen Sie klein an, seien Sie beharrlich und sehen Sie zu, wie Ihr Kind aufblüht.