Die Pubertät ist eine Zeit des Umbruchs – für Teenager wie für ihre Eltern. Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Rückzug, Diskussionen: All das gehört plötzlich zum Alltag. Viele fragen sich: Sind Jungs oder Mädchen schlimmer in der Pubertät? Die kurze Antwort: Es kommt darauf an.
Jungs und Mädchen – unterschiedliche Herausforderungen
Die Pubertät verläuft bei beiden Geschlechtern biologisch ähnlich, aber emotional und sozial oft unterschiedlich.
Mädchen:
- Beginnen meist früher mit der Pubertät (oft schon ab 9–10 Jahren)
- Stärkere emotionale Schwankungen, zum Teil durch früh einsetzende hormonelle Veränderungen
- Höhere Selbstreflexion – was zu innerem Druck, Selbstzweifeln oder Konflikten mit dem Selbstbild führen kann
- Typisch: Zickigkeit, Rückzug, übersteigerte Selbstkritik, Beziehungskonflikte
Jungen:
- Kommen oft etwas später in die Pubertät, dafür manchmal mit „Wucht“
- Verhalten sich häufiger rebellisch, impulsiv oder provozierend
- Reden weniger über Gefühle – was Spannungen und Missverständnisse verstärken kann
- Typisch: Trotz, Aggressivität, Gleichgültigkeit, Leistungsabfall
Wer ist nun „schlimmer“?
Die Wahrheit ist: Es gibt kein „schlimmeres“ Geschlecht. Vielmehr äußert sich die Pubertät bei jedem Kind individuell – beeinflusst durch Persönlichkeit, Umfeld, Erziehung und eigene Erfahrungen.
- Einige Mädchen sind ausgeglichen und kommunikativ, andere hochsensibel.
- Manche Jungs ziehen sich in sich zurück, andere gehen verbal oder körperlich in Konfrontation.
Entscheidend ist nicht das Geschlecht, sondern wie Familie, Schule und Umfeld mit den Veränderungen umgehen.
Wie Eltern damit umgehen können
- Geduld und Verständnis zeigen: Auch wenn es schwerfällt – Teenager brauchen Freiraum, aber auch Halt.
- Gespräche anbieten – ohne Druck: Reden, wenn sie reden wollen. Zuhören ist wichtiger als belehren.
- Klare Grenzen setzen: Orientierung und Regeln geben Sicherheit, gerade in unsicheren Phasen.
- Humor behalten: Manches lässt sich nicht lösen – aber mit einem Lächeln besser aushalten.
Fazit: Die Pubertät ist kein Wettbewerb
Ob Mädchen oder Jungen „schlimmer“ sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Beide erleben die Zeit auf ihre Weise herausfordernd, und beide brauchen Unterstützung, Verständnis – und manchmal einfach nur jemanden, der ihre Unsicherheit aushält, ohne sie zu bewerten.
Elterntipp: Nicht persönlich nehmen, tief durchatmen – es ist nur eine Phase. Auch wenn sie manchmal ziemlich laut ist.